Mütze

Mütze
An der Mütze (= Deckel. =  Kappe. = Keo. = Couleur; auch dieMuetzenform Muetzenform2 Bezeichnungen Kopfcouleur und Couleur-Mütze werden gelegentlich verwendet) werden folgende Teile eigens benannt: Schirm, Perkussion. Durchbruch. Die Mütze ist von sämtlichen »Verzierungen« wie etwa Festabzeichen, Farbenschleifen, Bierläusen, aufgenähten Teilen von Burschenbändern und ähnlichem freizuhalten. Landesvaterstiche sind entweder mit vorgefertigtem goldgestickten Eichenlaub oder anderweitig in angemessen dezenter Form zu versticken. Man unterscheidet eine Reihe von Formaten. Dieselassen sich einerseits nach der Trageweise in Nackenformat (= Hinterhauptcouleur) und Tellerformat einteilen. Andererseits ergeben sich durch die verschiedenen Verhältnisse von Teilhöhe (= Stoffbreite zwischen Perkussion und Durchbruch) und Deckeldurchmesser — mit teilweise zusätzlich noch wechselnder Schirmgröße — etliche Formate, die eigene, aber nicht immer allgemein gültige und verbindliche Namen bekommen haben. Es gibt demnach ein Schlapp-, Steif-, Haibschiapp-, Halb.steif-, Biedermeier-, Heidelberger und Jenaer Format. Am meisten hat sich heute wohl das Halbschlappformat mit leichten Varianten im Schnitt durchgesetzt.

 

BARETT
Das Barett ist meist aus Samt gefertigt und weist drei Straussenfedern und eine Kokarde in den Verbindungsfarben auf.

Das Tragen des Baretts ist grundsätzlich nur zur Wichs möglich. Es wird meist als Kopfbedeckung für den Senior oder den Fahnenchargierten verwendet; die übrigen Chargierten tragen das Cerevis.

 

STÜRMER
Der Stürmer wird in verschiedenen MKV – Korporationen als Sommerkopfbedeckung getragen und ist ein vollwertiger Ersatz für die Mütze. Er kann anstatt in der Grundfarbe der Verbindung ( = Mützenfarbe) auch in Weiß gehalten sein. Er wird nie abgenommen; beim Grüßen, Singen der Burschenstrophe. Zutrunk usw. wird salutiert.

 

CEREVIS
Man unterscheidet das Paradecerevis, das Straßencerevis und das Doctorcerevis.MuetzeAndere

Das Paradecerevis (= steife Cerevis) wird an der rechten Stirnseite getragen, und zwar so, daß der auf ihm befindliche Zirkel von Vorne zu sehen ist. Um den Zirkel herum ist es mit Eichen- oder Weinlaub bestickt. Der Rand ist meist zweifärbig und in gleicher Weise verziert. Die Oberseite des Cerevis zeigt dann meist die dritte Farbe. Weiter besteht die Möglichkeit, daß die Farben Silber oder Gold, wenn sie in den Verbindungsfarben vorkommen, nur in der über die anderen beiden Farben gelegten Stickerei aufscheinen. Die Farbe der Oberseite des Cerevis entspricht häufig auch der Farbe der Mütze. Der Rand ist versteift und es ist mit einem Gummiband versehen. Am Cerevis des Fuchsmajors ist meist ein Fuchsschwanz befestigt. Da es in erster Linie ein Bestandteil der Wichs ist, darf es auf der Straße nicht zum Anzug getragen werden. Bei internen wie auch gesellschaftlichen Veranstaltungen kann es, vor allem von den Chargen, zum dunklen Anzug (zusammen mit weißen Handschuhen) getragen werden.

Das Straßencerevis (= leichte Cerevis) ist nicht versteift und besitzt kein  Gummiband. Es wird daher auch am Hinterkopf getragen, und zwar so, daß der Zirkel nach hinten gerichtet ist. Im übrigen unterscheidet es sich nicht vom Paradecerevis. Es kann auch in der Öffentlichkeit getragen werden und es gilt als gleichwertiger Ersatz für die Mütze. Man kann es zum Smoking, zum schwarzen oder dunklen Anzug tragen. Das Recht zum Tragen des Straßencerevis ist gelegentlich durch GO-Bestimmungen eingeschränkt.

Das Doctorcerevis kann ein Parade- oder Straßencerevis sein, das drei Schlägerstiche in U-Form oder einen gestickt en Winkel links über dem Zirkel aufweist.

Der Träger eines Cerevis salutiert beim Gruß.

 

BIERTONNE
Die Biertonne ( = Kneiptonne) entspricht im Aussehen einem Straßencerevis ohne Eichen- oder Weinlaubstickerei, wird wie dieses auf dem Hinterkopf getragen und ist weicher.MuetzeTrageweise

MuetzeDaten

Der auf gestickte Zirkel weist nach hinten, der Rand ist dreifärbig, die Farbe der Oberseite entspricht der Mützenfarbe. Sie ist auf die Kneiptafel und nur auf den internen Verbindungsbetrieb beschränkt. Daher ist sie nur ein teilweiser Ersatz der Mütze. Die Biertonne ist zumeist den Altherren (evtl. auch Inaktiven) vorbehalten. Sie wird beim Gruß abgenommen.

[aus „Der Comment“, 1987, Thomas P. Walter, Raimund Lang, Dr. Harald Perko]