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Verbandsabzeichen

KORPORATIONSABZEICHEN

Es wird als Biernadel, Farbennadel, Bierlaus, Floh bezeichnet. Dieses Abzeichen soll jederzeit von jedem Korporierten als Zeichen des Bekenntnisses zu den Prinzipien seiner  Verbindung im Winkel des linken Rockaufschlages getragen werden. Es gibt verschiedene Ausführungen; meist sieht man ein en Schild mit den schräggestellten Korporationsfarben.

 

EHRUNGSINSIGNIEN

Zur Anerkennung von besonderen Leistungen und Verdiensten gibt es über die verschiedenen Ehrungsbänder hinaus eine Anzahl von Ehrenzeichen, die streng genommen nur im weiteren Sinne unter dem Kapitel »Farben« einzuordnen sind, da sie diese in den selteneren Fällen zeigen. Vielmehr treten hier der Zirkel, Abkürzungen und Inschriften in Erscheinung.

Als Beispiele wären anzuführen: Chargenabzeichen. Ehrennadel, Ehrenring, Ehrenschild, goldener Zirkel und ähnliches.

Eine besondere Stellung nehmen darunter die Ehrenringe ein. Neben einzelnen Verbindungen verleihen auch Landes verbände und der MKV Ehrenringe.

 

VERBINDUNGSWAPPEN

Da die ursprüngliche und eigentliche Funktion des Wappens als Erkennungszeichen durch die Farben, gewöhnlich durch Band und Mütze, im Verbindungsleben wahrgenommen wird, ist dem Verbindungswappen eine untergeordnete Bedeutung zugewiesen. Für gewöhnlich dient es als Dekorationsstück für das Heim und erscheint auf der Fahne, auf Urkunden, Bierkrügen, im Verbindungssiegel (im Stempel wird fast ausschließlich der Zirkel verwendet), gelegentlich auf dem Verbindungsbriefpapier. Trotz der vergleichsweise nachrangigen Bedeutung gehört das Wappen zum wesentlichen »symbolischen und ideellen Inventar« und zur »Kernausrüstung« der Verbindung, wie etwa Farben, Zirkel, Wahlspruch, Fahne, Wichsen.

Bei der Gestaltung eines Verbindungswappens wird man einen Kompromiß zwischen Heraldik und Studentenheraldik eingehen müssen. Durch die vielfältige Anwendung der Verbindungsfarben erscheint es nicht  wünschenswert, sie auch im Wappen als einziges gestaltendes Element aufscheinen zu lassen. Außerdem hat die Studentenheraldik auch Gesetzmäßigkeiten entwickelt, die zwar nicht schriftlich niedergelegt, aber immerhin ablesbar sind, und die trotz ihrer Unvereinbarkeit mit der Heraldik auf Grund ihrer Tradition und des abgetrennten und schwer vergleichbaren Geltungsbereiches für uns gewissermaßen verbindlich sind. Der Kompromiß könnte etwa folgendermaßen aussehen:

• Als wesentliche Bestandteile eines Vollwappens müssen Schild und Helm mit Heimdecke und Helmzier vorhanden sein.

• Beschränkung auf die Verwendung der heraldischen Farben in der Gestaltung des Schildes, soweit nicht wegen andersartiger Verbindungsfarben eine Ausnahme gemacht werden muß.

• Verzicht auf die Perspektive, d. h. zweidimensionale Darstellung auf dem Schild (keine »natürlichen Formen«).

• Bemühen um Klarheit und Einfachheit in der Gestaltung des Schildes durch Weglassen von Gründungsdaten, Wahlsprüchen und gängigen Symbolen und Konzentration auf Farben, Zirkel und namengebende Motive.

• Einbau von Bestandteilen, die bereits heraldisch einwandfrei gestaltet sind (z. B. Landes-, Orts-, Geschlechterwappen u. ä.).

• Ausnützung der durch die Helmzier gegebenen Gestaltungsmöglichkeiten.

• Nach den Gesetzen der Heraldik zeigt die Decke für gewöhnlich eine Farbe und ein Metall. Da aber die meisten Verbindungen drei Farben haben, die auch in der Decke aufscheinen sollen, wird am besten die unterste Farbe im heraldischen Sinne rechts (man denkt sich selbst als hinter dem Schild stehend), die oberste links verwendet und beide mit der mittleren unterlegt. Metall ist in diesem Zusammenhang Silber und Gold.

Außer dem Vollwappen sieht man auch oft ein Dekorationswappen. Es besteht aus einem Schild, auf dem die schräggestellten Verbindungsfarben mit  darübergelegtem Zirkel zu sehen sind (= Farbschild), einem Helm mit Straußenfeder als Helmzier und der Helmdecke, beides in den Verbindungsfarben. Der Farbschild tritt öfters auch allein, also ohne Helm, Helmdecke und Helmzier in Erscheinung.

 

VERBINDUNGSFAHNE

Die Verbindungsfahnen zeigen in der Regel das Vollwappen der Verbindung. Dafür kann auch ein Dekorationswappen eintreten. Ansonsten scheinen Name, Farben, Zirkel, Wahlspruch, Gründungsdatum und Datum der Fahnenweihe in verschiedener Auswahl und Kombination auf. Dasselbe gilt im wesentlichen für die Standarten. In den Fahnenspitz ist häufig der Zirkel eingearbeitet. An einer Halterung am unteren Teil des Spitzes werden die Fahnenbänder befestigt.

Das erste stammt von der Fahnenpatin, weitere kommen durch Mitführen der Fahne bei anderen Fahnenweihen und Jubelstiftungsfesten hinzu.

 

[aus „Der Comment“, 1987, Thomas P. Walter, Raimund Lang, Dr. Harald Perko]