Zipfel

Zipfel
Der Zipfel ist von einem mit den Verbindungsfarben geschmückten Anhänger zum Herausziehen der Taschenuhr zu einem Gegenstand mit hohem Symbolgehalt geworden. Er versinnbildlicht die besondere Freundschaft und Wertschätzung, die Bundes-, Kartell- und ZipfUebersichtFarbenbrüder füreinander empfinden.

Der Sektzipfel als Geschenk einer Einzelperson an eine Dame gilt als ein Ausdruck zumindest der Zuneigung.

Öfters wird auch ein Zipfel von der Verbindung zum Dank für hervorragende Leistungen verliehen. Daraus geht hervor, daß der Symbolgehalt des Zipfels unzulässigerweise herabgemindert wird, wenn man aus ihm einen Gegenstand der SammelIeidenschaft macht. Weiter soll der Zipfeltausch in feierlicher Form vorgenommen werden. Dem ursprünglichen Zweck des Zipfels entsprechend, wird er an einem Zipfelhalter am Hosenbund getragen. An der Schulterspange des Flauses oder am Bierglas hat er nichts verloren.

Die Metallteile bestehen aus Zinn. Silber, Doublé oder Gold; die Ausführung kann heraldisch oder glatt sein. Üblicherweise wird der Zipf mit einer Gravur versehen, die zumindest den Namen und den Zirkel des Schenkenden sowie den Namen des Beschenkten enthält. Häufig werden auch der Anlass und das Datum festgehalten.

Es ist nicht einheitlich geregelt, welche Zipfe untereinander getauscht werden können. Für gewöhnlich erhält der Neobursch von seinem Leibburschen als Burschungsgeschenk seinen ersten Bierzipf. Im allgemeinen ist es Füchsen nicht erlaubt, Zipfe mit den Burschenfarben zu tragen oder zu tauschen.

 

Der Bierzipf hat die Breite des Burschenbandes.

Der Weinzipf hat die Breite des Weinbandes und ist für gewöhnlich KephalleniaZipfeldas Gegengeschenk des Leibfuchsen an den Leibburschen. Häufig wird dieses Format auch zum Tausch mit Bundes, Kartell- und Farbenbrüdern gewählt.

Der Schuberzipf unterscheidet sich nur durch eine größere Anzahl von pangen.

Der Chargenzipf ist eine Spielform des Schuberzipfes in Weinbandformat, meist in glatter Ausführung. Auf den Spangen sind eine Charge bzw. Funktion als Beschenkter, die übrigen Mitglieder des Chargenkabinetts (= Conchargen) als Schenkende genannt.

Der Sektzipf hat die Breite des Sektbandes und kann auch an Damen verschenkt werden. Die Ausführung in Gold ist oft der Verlobten oder Frau vorbehalten. Er kann von der Dame als Anhänger am Armband oder an der Halskette getragen werden; auch die Ausführung in Form einer Brosche ist bekannt. Der Sektzjpf ist aber nicht den Damen vorbehalten, er kann durchaus ebenso unter Männern geschenkt werden.

Der Schnapszipf hat die Breite des Schnapsbandes und dient häufig als Gegengeschenk einer Dame für einen Sektzipf. Er ist aber nicht auf diesen Verwendungszweck beschränkt.

Der Zweibänderzipf ist ein Zipf mit zwei Bändern und zwei Zirkeln, wobei das obere Band die Farben des Schenkenden, das untere die des Beschenkten trägt. Der linke Zirkel gehört zum oberen, der rechte zum unteren Band.

ZipfUebersicht2

[aus „Der Comment“, 1987, Thomas P. Walter, Raimund Lang, Dr. Harald Perko]